Kartenspiel
Dort stand der Legende nach ein großer Gutshof, der einem wohlhabenden Bauern gehörte. Der nannte Kühe, Schafe und Ziegen sein eigen und weite Ländereien, reich an Wald und üppigen Wiesen. Einmal zu Weihnachten, vor der Christmette, kamen fromme Kichgänger am Hof vorbei und da der Weg tief verschneit und es bitterkalt war, fragten sie an, ob sie sich am Herdfeuer aufwärmen und vielleicht ein wenig warme Suppe bekommen könnten. Die Hausleute gewährten die Gunst, wenn auch widerwillig, waren sie doch gerade mit Kartenspielen beschäftigt. Da es zur Kirche noch ein Stück Weges war und die Stunde vorgerückt, erinnerte einer der Pilger die Hausleute an die Uhrzeit und drängte sie, mitzukommen, sonst würden sie doch die Mette versäumen. Ohne von dem Spiel aufzusehen, scheuchte der reiche Bauer die Kirchgänger fort – er würde mit seinem Gesinde schon nachkommen, so spät sei es ja noch nicht; ein Spiel ginge sich noch leicht aus….
Teufelswerk
Die braven Leute stapften also von dannen und schafften es gerade noch rechtzeitig zur Kirche. Es war eine sternenklare Nacht und der Rückweg war weniger beschwerlich, man konnte ja den eigenen Spuren folgen. Schon bald vernahmen die Kirchgänger einen Hahnenschrei, da wußten sie, der Hof des reichen Bauern konnte nicht mehr weit sein. Sie schritten beherzt aus, in der Hoffnung, vielleicht noch einen Teller Suppe zu ergattern, als der erste in ihrer Reihe mit einem entsetzten Aufschrei stehen blieb: „Der Hof“ – seine Stimme zitterte – „Der Hof ist weg!“ Als unmittelbar darauf erneut der Hahn krähte, kam der Schrei dumpf daher und schien weit weg, aus der Erde unter ihnen zu kommen. Die Männer fielen auf die Knie und bekreuzigten sich: „Da war der Teufel im Spiel!“
„Das versunkene Haus“
Seither erzählt man sich die Geschichte, dass der reiche Bauer in dieser Nacht mit dem Teufel Karten gespielt – und so die heilige Mette versäumt hätte. Daraufhin sei der Gutshof mit allem Drum und Dran im Boden versunken und die grüne Wiese um das Haus hätte sich in einen Sumpf verwandelt. Ihr kommt dorthin, wenn ihr dem Marterlweg folgt. Der Weg ist gut beschriftet, der Einstieg liegt ca 900m von unserem Haus weg. Ihrgeht am besten links herum, Richtung Hochegg – dann findet ihr nach etwa 100m rechter Hand eine mit Dornengestrüpp bewachsene kleine Waldlichtung. Zwar wurden hier nie Überreste eines Bauernhauses gefunden, aber hin und wieder hört man in sternenklaren Nächten einen Hahn krähen…
Der Marterlweg ist übrigens ein netter Rundweg, der in einer guten Stunde zu bewältigen ist – Details dazu lest ihr am besten in Gittis Wandertipp #2 nach!